Durch ein höheres Bewusstsein der Menschen für Nachhaltigkeit und den fortschreitenden Klimawandel haben sich Architektur und Bauweise verändert. Die ökologische Bauweise ist hierbei ganz besonders in den Vordergrund gerückt. Es bestehen derzeit bereits unzählige Optionen, um das Eigenheim zukunftsorientiert, ökologisch und ressourcen-effizient zu gestalten.
Doch was bedeutet ökologische Bauweise und welche Materialien werden eingesetzt? Ist ökologisch Bauen teurer als die herkömmliche Art zu bauen und was muss berücksichtigt werden? Im folgenden Beitrag werden diese Fragen beantwortet.
Die Ökologische Bauweise (oder auch Green Bildung genannt) beschreibt das Betrachten der Wirkungsweise zwischen der bebauten Umgebung und dem zu bauenden Gebäude. Insbesondere das bestehende Ökosystem einer zu bebauenden Umgebung wird an dieser Stelle mit einbezogen.
Wichtig sind selbstverständlich auch die Menschen, die in diesem Gebäude wohnen und leben werden. Die Art der Bauweise soll die Umgebung, besonders die Natur, schonen und nicht negativ beeinflussen. Mit dem Ansatz des ökologischen Bauens soll für künftige Generationen eine Welt geschaffen werden, in der sie sich wohlfühlen können. Gemeint ist eine intakte Welt, in welcher die Natur nicht durch Bebauung negativ beeinflusst oder gar zerstört wurde.
Beispiele hierfür sind begrünte Dächer oder die Solarbauweise, welche umweltfreundliche Energie gewinnt. Außerdem wird bei der ökologischen Bauweise darauf geachtet, möglichst umweltfreundliche Rohstoffe zu verwenden. Der nachwachsende Rohstoff Holz (auch als Holzfaser-Dämmplatte) ist ein hervorragendes Beispiel für einen ökologischen und nachwachsenden Baustoff.
Die Gründe, um ökologisch zu bauen, sind jedoch sehr unterschiedlich. Einige Menschen möchten auf lange Sicht die Kosten für die Energie senken. Andere wiederum möchten die Ressourcen schonen und der Umwelt nicht schaden. Einige Menschen möchten ihre Gesundheit schützen und keine schädlichen Baumaterialien verwenden. Nicht zu vergessen der Gedanke an die moderne Technik, die in einem Smarthome ebenfalls mit der Nachhaltigkeit der Bauweise verbunden werden kann.
Alle diese Gründe haben einen gemeinsamen Faktor. Bei der Herstellung, dem Umbau und der Nutzung geht es darum, dass energiesparend, nachhaltig und umweltschonend gebaut wird.
Drei Prinzipien, die grundlegend für ökologisches Bauen sind, sind der Schutz des Ökosystems, die Verbesserung der Gesundheit beim Wohnen und Nutzung von natürlichen Ressourcen. Wie diese Prinzipien beim Bauen Anwendung finden im Überblick.
1. Schutz des Ökosystems
2. Verbesserung der Gesundheit beim Wohnen
3. Nutzung natürlicher Ressourcen
Die ökologische Bauweise begründet sich auf die Vermeidung von Schadstoffen. Schädliche oder gar giftige Stoffe sollten daher beim Bau und der späteren Nutzung vermieden werden. Zur Vermeidung der Schadstoffe bei der Nutzung eines Gebäudes zählt auch das gewählte System zur Heißwasseraufbereitung und die jeweilige Art zu Heizen.
Dadurch wird der Treibhauseffekt verringert und das Verschmutzen von Gewässern und Böden vermieden.
Diese Faktoren können verringert werden durch:
Hier gilt es darauf zu achten, dass bei Um- oder Neubauten, bei der Nutzung eines Gebäudes oder beim Abriss und der Entsorgung der Gebäudereste Ressourcen geschont werden. Je weniger Ressourcen benötigt werden, desto umweltfreundlicher ist das Gebäude. Das bedeutet, dass die Zielsetzung beim ökologischen Bauen stets sein sollte, dass sich das Gebäude in den Stoffkreislauf einfügt. Man könnte also von recycelbaren Gebäuden sprechen.
Ein Gebäude kann sich daher durch:
in den Stoffkreislauf einfügen oder positiv auswirken.
Wie bereits erwähnt, kommen beim ökologischen Bauen nur nachhaltige Bau- oder Rohstoffe infrage. Hierbei wird auch darauf geachtet, dass keine toxischen Stoffe verwendet werden oder entstehen. Die Baustoffe sollten außerdem recyclingfähig, nachwachsend und biologisch abbaubar sein. Regional gewonnene Materialien sollten bevorzugt werden, um lange Transporte zu vermeiden.
Einige Beispiele für umweltfreundliche Materialien sind:
Holz
Beim Bauen ist Holz einer der zentralen Baustoffe. Langlebigkeit, exzellente Ergebnisse im Wärmeschutz und positive Klimaeigenschaften zeichnen Holz aus. Des Weiteren ist Holz atmungsaktiv und für Allergiker geeignet. Der nachwachsende Rohstoff ist seit Menschengedenken ein beliebter Baustoff und wird es auch in Zukunft bleiben.
Lehm
Lehm zeichnet sich durch seine wärmespeichernden und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften aus. Insbesondere im Innenbereich als Innenputz eignet er sich hervorragend. Lehm ist in der Lage dazu ein hervorragendes Raumklima zu schaffen.
Ziegel
Der Ziegel besteht aus Ton und Lehm. Die Eigenschaften von Lehm wurden bereits vorgestellt. Der Ton ist ebenfalls langlebig und seine Werte im Bereich Wärmeschutzkapazität sind ausgezeichnet. In dieser Kombination wird die Langlebigkeit eines Gebäudes um ein Vielfaches erhöht.
Naturstein
Der Naturstein eignet sich als Belag für den Boden oder zur Verkleidung von Wänden hervorragend. Durch die Farbenvielfalt und die unterschiedlichen Strukturen passt er zu jedem Wohnstil und kann mit verschiedenen Materialien kombiniert werden. Stilistisch sind an dieser Stelle kaum Grenzen gesetzt.
Kork
Der Kork wird sehr gerne als Bodenbelag gewählt. Er bietet ein angenehmes Gefühl beim Laufen und sorgt nebenbei für ein gesundes Klima im Raum. Seine besonderen Eigenschaften sind die angenehme Wärme und dass er rutschhemmend wirkt.
Kokosfasern, Schafwolle, Hanf, Stroh und Schilf
Diese Materialien und einige mehr werden zur natürlichen Wärmedämmung genutzt. Es sollte hier jedoch auf regionale Herkunft geachtet werden, da Materialien aus dem Ausland oft nicht biologisch rein sind. Außerdem sind die Transportwege aus dem Ausland sehr oft sehr lang. Die natürlichen Fasern sorgen für eine exzellente Wärmedämmung.
Lacke, Naturfarben und Klebstoffe
Wird ein ökologisches Gebäude geplant, sollte nicht darauf vergessen werden, auf chemische Lösungsmittel zu verzichten. Naturlacke auf pflanzlicher Basis, Klebstoffe ohne chemische Inhalte und Lösungsmittel sowie Naturfarben sind hier außerordentlich gut geeignet, um verwendet zu werden. So können Bodenbeläge verklebt und Wände natürlich gestrichen werden.
Das ökologische Bauen unterscheidet sich, wie hier ersichtlich ist, nicht sehr vom herkömmlichen Bauen. Einzig die Art der Planung und Herkunft der eingesetzten Baustoffe bilden einen Unterschied in der Bauweise. Durch die natürliche Beschaffenheit des Gebäudes oder von Gebäudebestandteilen werden hervorragende Gebäude erschaffen. Ein gutes Raumklima kombiniert mit einer guten Wärmedämmung und dem Gedanken der Nachhaltigkeit gestalten ökologisches Bauen attraktiv.